Trauertexte

In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott. (Psalm 31,6)


Trauergedichte und Abschiedsgedichte

Hier finden Sie einfühlsame Trauergedichte und Abschiedsgedichte. Diese eignen sich ganz wunderbar, um Ihre aufrichtige Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. Die mitfühlenden Worte spenden den Trauernden und hinterbliebenen Angehörigen Trost und Zuspruch und zeigen ihnen, dass der Tod keinesfalls endgültig ist.

  • 

    Du bist nicht tot,
    sondern nur untergegangen wie die Sonne.
    Wir trauern nicht über einen,
    der gestorben ist,
    sondern wie über einen,
    der sich vor uns verborgen hält.
    Nicht unter den Toten suchen wir dich,
    sondern unter den Seligen des Himmels.

  • 

    Wie wenn das Leben wär nichts andres
    als das Verbrennen eines Lichts!
    Verloren geht kein einzig Teilchen,
    jedoch wir selber gehn ins Nichts!
    Denn was wir Leib und Seele nennen,
    so fest in eins gestaltet kaum,
    es löst sich auf in tausend Teilchen
    und wimmelt durch den öden Raum.
    Es waltet stets dasselbe Leben,
    Natur geht ihren ewgen Lauf;
    in tausend neu erschaffnen Wesen,
    stehn diese tausend Teilchen auf.
    Das Wesen aber ist verloren,
    das nur durch diesen Bund bestand,
    wenn nicht der Zufall die verstaubten
    aufs Neue zu einem Sein verband.

  • 

    Immer enger, leise, leise,
    Ziehen sich die Lebenskreise,
    Schwindet hin, was prahlt und prunkt,
    Schwindet Hoffen, Hassen, Lieben,
    Und ist nichts in Sicht geblieben
    Als der letzte dunkle Punkt.

  • 

    Du kamst, Du gingst mit leiser Spur,
    ein flücht’ger Gast im Erdenland;
    Woher? Wohin? Wir wissen nur:
    Aus Gottes Hand in Gottes Hand.

  • 

    Ein guter, edler Mensch, der mit uns gelebt,
    kann uns nicht genommen werden,
    er lässt eine leuchtende Spur zurück
    gleich jenen erloschenen Sternen,
    deren Bild noch nach Jahrhunderten
    die Erdbewohner sehen.

  • 

    Einige Menschen haben die Gabe Engeln zu begegnen!
    Andere Menschen haben die Kraft,
    diese Engel wieder gehen zu lassen!
    Ihr seid ganz besondere Menschen:
    Ihr hattet die Gabe und die Kraft
    und Euer Engel bleibt für immer in Euren Herzen!

  • 

    Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
    als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
    sie fallen mit verneinender Gebärde.
    Und in den Nächten fällt die schwere Erde
    aus allen Sternen in die Einsamkeit.
    Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
    Und sieh dir andre an: es ist in allen.
    Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
    unendlich sanft in seinen Händen hält.

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    Freunde, wenn der Geist geschieden,
    so weint mir keine Träne nach,
    denn wo ich weile, da ist Frieden,
    dort leuchtet mir ein ewiger Tag.

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    Dreifach ist der Schritt der Zeit,
    zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
    pfeilschnell ist das Jetzt entflogen,
    ewig still steht die Vergangenheit.

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    Steh nicht am Grab mit verweintem Gesicht
    ich bin da - ich schlafe nicht.
    ich bin im Wind, der weht über die See,
    ich bin das Glitzern im weissen Schnee.
    ich bin die Sonne auf reifender Saat,
    ich bin im Herbst in der goldenen Mahd.
    Wenn Du erwachst im Morgenschein,
    werde ich immer um Dich sein.
    Bin im Kreisen der Vögel am Himmelszelt,
    ich bin der Stern, der die Nacht erhellt.
    Steh nicht am Grab in verzweifelter Not,
    ich bin nicht da - ich bin nicht tot!

    Irisches Grabgedicht